zur nachahmung empfohlen

irgendwann so um die jahrtausendwende, als és in meinem leben wieder einmal nicht so lief wie von mir gehofft, griff ich nach sperrstunde zur x-ten zigarette und schenkte mir noch ein gläschen ein.
grübelte, weinte, und dann musste ich speiben.

am nächsten tag reifte mein entschluss: da es so ist wie es ist schau ich genau hin und nenn die dinge beim namen. ändern kann ich nur mich - und meine einstellung.
ich wurde aktiver. frecher. böser. grantiger. schoss oft übers ziel hinaus.
krempelte meine ärmel auf und mein leben um.
fiel tief.
bis auf den grund kam ich.
die luft ging mir aus.
da stiess ich mich ab und tauchte wieder auf. schnappte nach luft, strampelte und LACHTE. (nicht sofort, aber bald genug.)
ab diesem zeitpunkt sehe ich das leben als komödie.
die selbe geschichte, von einem anderem blickwinkel aus, mit einem anderen drehbuch , ein wenig abstand da. ein bissi mehr humor dort, skurilles hervortun, tragisches witzig machen, aber nicht zudecken, das mein ich nicht.
es geht mir besser damit. und darauf kommts doch an, oder?
HUMOR IST BEKANNTLICH, WENN MAN TROTZDEM LACHT.
natürlich hat mir dabei geholfen, dass ich nicht jünger, sondern älter werde. aber auch da ist die richtige einstellung entscheidend:
die alternative, nämlich jung zu sterben, gefällt mir nicht.
zu alt zu sterben ist oft auch nicht erstrebenswert.
einfach zum richtigen zeitpunkt effektiv zu sein, das ists wohl.
ja und sonst?
scheiss da nix, vagun da wos!
steppenhund - 7. Jan, 22:50

Ergänzung

Es gibt Situationen, wo man dann trotzdem nicht lachen kann. Man/frau muss sich nur klar werden, dass es so was auch geben kann. Nur weil ich einmal nicht lachen kann, heißt es nicht, dass ich das ganze Programm umwerfen muss. Ich glaube, es ist auch wesentlich, die Verbissenheit eines "immer"s abzulegen.

datja - 7. Jan, 23:15

bedankt

na logo.
es kommt bekanntlich immer drauf an.
nicht zuviel, nicht zuwenig, das richtige mass - schwer, schwer, oh wie ich das weiss.
aber weder das eine, noch das andere ist, wenns zuviel ist, fasch.
genauso wie es falsch ist, wenns zuwenig ist.
das leben ist schwer.
aber es will einfach gelebt werden.
glaub ich halt.
testsiegerin - 7. Jan, 23:16

glaub ich auch.
datja - 7. Jan, 23:21

ha! habs mir ja gedacht!
bonanzaMARGOT - 8. Jan, 11:50

"vagun da wos"? was isn dat fürn dialekt?
humor finde ich auch große klasse, datja, vorallem wenn er wirklich von herzen kommt. ich mag menschen, die temperament haben, viel lachen und sich selbst nicht zu ernst nehmen - jedenfalls nicht immer. gegen das eigene gemüt kann man allerdings nur schwer anstrampeln. ich werde niemals eine lachkanone sein, aber auch nicht ein ausgemachter trübsalblaser. klar, man kann einiges machen, um seiner heiteren seite nicht den saft abzugraben: offen bleiben, unter menschen gehen, sich bewegen, tätig sein, abhängigkeiten vermeiden etc.
scheinbar hast du einiges davon damals in deinem leben umsetzen können, nachdem du aus der depression aufgewacht warst. es gibt momente im leben, da zählt nur noch das "vorwärts!" - die wirken beinahe wie neugeburten; und frohsinn bleibt nunmal die beste strategie, um sich der zukunft, wie auch immer sie kommen mag, zu stellen.

also, bleib weiter effektiv - im richtigen moment.

bon.

datja - 8. Jan, 13:56

du hast recht.
immer lachen ist blöd, immer traurig sein scheisse.
bin aber draufgekommen, dass mehr lachen als weinen besser ist - auch für den teint! ;)
aus seiner haut kann niemand raus, und blues sowohl haben als auch hören, möglichst bei nebel, hm, find ich manchmal fein. so wie ich auch einen hang zum morbiden hab.
vagun da wos - dat ist wienerisch.
als emigrantin lerne ich gerade bissi weinviertler dialekt, 45 km nördlich von wien hatte ich verständigungsprobleme! aber alles will ich eh nicht verstehen, verstehst?
bonanzaMARGOT - 9. Jan, 07:30

emigrantin, weinviertler dialekt, vagun da wos (und was heißt das nun übersetzt?) - ne, alles verstehe ich nicht; aber wie du es sagst, man muß und brauch nicht alles zu verstehen. ich verstehe dialekte allgemein nicht besonders gut, selbst den hiesigen - wo ich aufwuchs - warum auch immer.

morbide passt ja ganz gut zu wien, oder?
ein mensch ist sowieso vielschichtig. mehr lachen als heulen finde ich schon richtig ... solange man das heulen nicht ganz verlernt. es ist anders wichtig als das lachen.
rosmarin - 8. Jan, 22:21

so was hatte ich auch. aber viele wochen lang. bis ich mich mit verheultem gesicht vor dem spiegel wieder fand. da musste ich dann lachen, weil ich so schei..e blöd aussah :-)

datja - 10. Jan, 09:48

outing

ich drücke mich manchmal schrullig aus.
weil ich schrullig bin ! ;)

also: emigrantin in als witz gemeint. bin vor 6 jahren ins weinviertel in niederösterreifh übersiedelt. vorher lebte ich 13 jahre in wien.
war selbständig und sehr urban.
aufgewachsen bin ich im wienerwald, in einer kleinstadt gleich nach der stadtgrenze zu wien.
hab im weinviertel meine ruhe und heiterkeit wiedergefunden, und liebe bekannte und freundinnen auch. übrigens lauter "zuagraste" = zugereiste.
obwohl nur 45 km von wien entfernt, hatte ifh einen kulturschock und kannte mich lang nicht aus. von akzeptanz keine spur, das wird erst jetzt besser, weil die ländliche bevölkerung bemerkt hat, die kann ja schneeschaufeln und den gemüsegarten umgraben usw.
ich lebe erstmals am land, geniesse es sehr, aber es ist eine seltsame erfahrung.
vorurteile - engstirnigkeit - alles fremde ablehnend - daraus wurde ein gefühl, wie es viel viel ärger emigranten haben müssen.
wie muss das erst sein bei anderer hautfarbe, anderer kultur, anderer religion ?

und "vagun da wos" ist wiener dialekt und heisst "vergönne dir etwas"
scheiss da nix, vagun da wos = mach dir keinen sorgen, vergönne dir etwas.

ok?
liebe grüsse!
bonanzaMARGOT - 10. Jan, 17:58

danke fürs outing, datja.
ich machte diese "emmigranten-erfahrungen" noch nicht. überall gibt es solche und jene menschen, die einem freundlich und aufgeschlossen oder aber eher abweisend begegnen. allerdings lebte ich auch noch nie im tiefsten hinterland und kenne solche eingeschworenen dorfgemeinschaften nur von fernsehfilmen. an solchen orten wollte ich nicht unbedingt leben - die sind besser für die durchreise oder für den urlaub geeignet.
am liebsten lebe ich in der peripherie einer urbanen gemeinschaft mit dem land vor der haustüre. im rhein-neckar-kreis (heidelberg, mannheim) ist dies gut möglich. und zu den "hinterwäldlern" ist es auch nicht weit, falls mich die sehnsucht überkäme.

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