1968 -1975
vater schenkte mir zu meinem 20. geburtstag ein unvergessliches erlebnis.
obwohl meine eltern alleine verreisten und ich herkömmliche familienurlaube nicht kannte, ich erinnere nur drei urlaube zu viert, nämlich ossiachersee, attersee und lignano, dafür wurde ich auf kurze fahrten mitgenommen: immer wieder zur adeligen mutter meines vaters in klagenfurt, ostern und/oder pfingsten sowieso in venedig, salzburg, tirol, verwandtenbesuch in münchen.
aber mit 20 machte ich die kreuzfahrt meiner eltern mit, ziel waren die ausgrabungen in griechenland und der westlichen türkei.
von purkersdorf bis nach ancona weinte ich im auto um h.
liebeskummer lohnt sich nicht, mein darling...
aber sag das einer tief enttäuschten, die sich alt und übriggeblieben fühlt, nicht gut genug, weggeworfen.
mutter seufzte entnervt .
vater hatte verständnis.
ich checkte tränenverhangen mit meinen eltern ein.
die suite erster klasse meiner eltern kam für mich nicht in frage, sowohl sie als auch ich wollten alleine schlafen.
mein refugium, spät gebucht, gefiel mir nicht, schien mir aber passend für meinen seelenzustand.
die ersten zwei nächte verbrachte ich trauernd und alleine an deck, glitzernde sterne, voller mond, sanftes schaukeln.
am dritten tag übersiedelte ich mit sack und pack zu nicholas.
tja.
erster offizier, anfang 50, verheiratet in athen, charmant, witzig, klug.
mutter war entsetzt, vater versprach sich heilung der traurigen tochter. er sass mit nicholas lange in der bar und führte wieder einmal ein männergespräch.
dann traf ich meine eltern 14 tage nur mehr sehr sporadisch, alle waren zufrieden.
ich vergass meinen kummer, liess mir früchte und nüsse bringen, erkundete die kommandobrücke, die mein lieblingsplatz wurde, wartete bei landgängen auf nicholas, der mir exklusiv die griechischen inseln zeigte.
auch sonst allerhand mir bis dahin unbekanntes.
ich war eine aufmerksame, begeisterte schülerin, mein lachen kehrte zurück.
bei der heimfahrt weinte ich wieder, aber es war anders, leichter, und nach unserem zwischenstop in venedig war es vorbei.
wieder daheim genoss ich 3 jahre sehr unbeschwertes leben, mit eigener wohnung, einem roten mini 1000, einem basset-hound an der leine, lernte in wien studenten-WGs kennen, ging dauernd demonstrieren, wurde linker als links.
bekam die stelle als assistentin von dr. u., der eine zeitung für die juden in der diaspora herausgab, liebte das büro über dem tempel und lernte die letzten enkel der tante jolesch kennen.
pendelte zwischen wien, baden und bad gastein, bereiste israel und was "der jiddischte goi von wien."
ich lernte in dieser zeit alles wirklich wichtige für mein späteres leben. diskutieren, klären, nachdenken, feste feiern, bälle in der hofburg organisieren, vergangenheit bewältigen, weiterleben.
nicht zu vergessen die einsicht, dass arbeiten im kaffeehaus eine eigene qualität bringt, die es zu pflegen gilt.
leider wachte dr u nach einem mittagsschläfchen nicht mehr auf.
sein junger nachfolger, der aus tel aviv nach wien kam, der war ganz anders und ich gab diese stellung auf.
beim shaken in einem wiener lokal lernte ich r kennen, der aus einem osttiroler seitental in die grosse stadt geflüchtet war, voller lebenslust und energie.
da es damals geld von staat gab wenn sich zwei das ja-wort gaben heirateten wir.
so konnten wir auf staatskosten nach yugoslawien fahren, um möglichst hüllenlos die inseln des heutigen kroatien zu geniessen.
rab, pag, cres ...
herrlich.
nach zwei jahren waren wir wie vereinbart wieder geschieden und gingen getrennte wege.
ein einziges mal war ich in seinem heimatdorf in osttirol, sehr skurille erfahrung für mich.
seine eltern waren sehr froh dass aus uns nichts wurde.
bei der firma kodak heuerte ich als sachbearbeiterin in der repro-abteilung an, sass in einem großraumbüro, schrieb englische briefe, trug kostümchen.
begann, die erfolgsleiter zu erklimmen.
aber es wurde mir fad.
obwohl meine eltern alleine verreisten und ich herkömmliche familienurlaube nicht kannte, ich erinnere nur drei urlaube zu viert, nämlich ossiachersee, attersee und lignano, dafür wurde ich auf kurze fahrten mitgenommen: immer wieder zur adeligen mutter meines vaters in klagenfurt, ostern und/oder pfingsten sowieso in venedig, salzburg, tirol, verwandtenbesuch in münchen.
aber mit 20 machte ich die kreuzfahrt meiner eltern mit, ziel waren die ausgrabungen in griechenland und der westlichen türkei.
von purkersdorf bis nach ancona weinte ich im auto um h.
liebeskummer lohnt sich nicht, mein darling...
aber sag das einer tief enttäuschten, die sich alt und übriggeblieben fühlt, nicht gut genug, weggeworfen.
mutter seufzte entnervt .
vater hatte verständnis.
ich checkte tränenverhangen mit meinen eltern ein.
die suite erster klasse meiner eltern kam für mich nicht in frage, sowohl sie als auch ich wollten alleine schlafen.
mein refugium, spät gebucht, gefiel mir nicht, schien mir aber passend für meinen seelenzustand.
die ersten zwei nächte verbrachte ich trauernd und alleine an deck, glitzernde sterne, voller mond, sanftes schaukeln.
am dritten tag übersiedelte ich mit sack und pack zu nicholas.
tja.
erster offizier, anfang 50, verheiratet in athen, charmant, witzig, klug.
mutter war entsetzt, vater versprach sich heilung der traurigen tochter. er sass mit nicholas lange in der bar und führte wieder einmal ein männergespräch.
dann traf ich meine eltern 14 tage nur mehr sehr sporadisch, alle waren zufrieden.
ich vergass meinen kummer, liess mir früchte und nüsse bringen, erkundete die kommandobrücke, die mein lieblingsplatz wurde, wartete bei landgängen auf nicholas, der mir exklusiv die griechischen inseln zeigte.
auch sonst allerhand mir bis dahin unbekanntes.
ich war eine aufmerksame, begeisterte schülerin, mein lachen kehrte zurück.
bei der heimfahrt weinte ich wieder, aber es war anders, leichter, und nach unserem zwischenstop in venedig war es vorbei.
wieder daheim genoss ich 3 jahre sehr unbeschwertes leben, mit eigener wohnung, einem roten mini 1000, einem basset-hound an der leine, lernte in wien studenten-WGs kennen, ging dauernd demonstrieren, wurde linker als links.
bekam die stelle als assistentin von dr. u., der eine zeitung für die juden in der diaspora herausgab, liebte das büro über dem tempel und lernte die letzten enkel der tante jolesch kennen.
pendelte zwischen wien, baden und bad gastein, bereiste israel und was "der jiddischte goi von wien."
ich lernte in dieser zeit alles wirklich wichtige für mein späteres leben. diskutieren, klären, nachdenken, feste feiern, bälle in der hofburg organisieren, vergangenheit bewältigen, weiterleben.
nicht zu vergessen die einsicht, dass arbeiten im kaffeehaus eine eigene qualität bringt, die es zu pflegen gilt.
leider wachte dr u nach einem mittagsschläfchen nicht mehr auf.
sein junger nachfolger, der aus tel aviv nach wien kam, der war ganz anders und ich gab diese stellung auf.
beim shaken in einem wiener lokal lernte ich r kennen, der aus einem osttiroler seitental in die grosse stadt geflüchtet war, voller lebenslust und energie.
da es damals geld von staat gab wenn sich zwei das ja-wort gaben heirateten wir.
so konnten wir auf staatskosten nach yugoslawien fahren, um möglichst hüllenlos die inseln des heutigen kroatien zu geniessen.
rab, pag, cres ...
herrlich.
nach zwei jahren waren wir wie vereinbart wieder geschieden und gingen getrennte wege.
ein einziges mal war ich in seinem heimatdorf in osttirol, sehr skurille erfahrung für mich.
seine eltern waren sehr froh dass aus uns nichts wurde.
bei der firma kodak heuerte ich als sachbearbeiterin in der repro-abteilung an, sass in einem großraumbüro, schrieb englische briefe, trug kostümchen.
begann, die erfolgsleiter zu erklimmen.
aber es wurde mir fad.
datja - 6. Apr, 12:27