bonanzaMARGOT - 14. Jan, 15:31

ich fürchte mich vor menschen nur, wenn sie macht haben und gewalttätig sind. also, wenn sie durch gewalttätiges gebaren macht ausüben, oder wenn sie durch ihre macht abhängigkeiten erzeugen und diese ausnutzen.

an mir kann ich ein solches macht-begehren nicht entdecken. es ist nur so, dass ich automatisch in solche geschichten in beruf und familie hinein gezogen werde.
am liebsten wäre mir ein umfeld, wo nur friedliebende menschen wie ich zugegen wären. mein negatives besteht darin, dass ich die welt und die menschen, wie sie miteinander umgehen, wie sie einander das leben schwer machen, scheiße finde. man müßte ja heilig sein, wie etwa jesus, um ein solch großes herz zu haben, die ganze scheiße der welt ertragen zu können, oder?
also streite ich ..., und da ich streite, werde ich für andere zur anti-figur.
ähm, was ich also auf deinen beitrag hin sagen will, ist, dass es mit der projektion nicht so einfach ist. im gegenteil. weder das gute noch das schlechte läßt sich in uns wiederfinden. es ist nur rhetorisches wortgeröll.
der moralische maßstab ist relativ willkürlich. gott sei dank halten sich die meisten menschen an ein paar grundregeln.

datja (Gast) - 15. Jan, 16:56

da würd ich gerne persönlich mit dir diskutieren.
ich find nämlich es kommt drauf an.
mal stört etwas weils ein spiegel ist, mal stört etwas am anderen weil es nervig ist, ohne dass mans auch selbst hat.
gegen diskussionen und streit hab ich auch nichts, nur findet sich so schwer ein partner, eine partnerin dafür.
anyway.
den artikel hab ich DESHALB reingestellt, weil ich den gedanken so interessant gefunden habe, dass appelle, vorwürfe und agressionen KEINEN SINN haben, sondern nur die bemühung um die menschliche brücke EINEN SINN HAT.
darüber denke ich gerade nach.:
wenn ich streite, was ich kann und auch immer wieder tu, lass ich meinen ärger raus und bekomme kein magengeschwür, im besten fall "streitet man sich wieder zusammen", aber es stimmt schon, es HAT (MEISTENS) KEINEN SINN.
in hinblick auf veränderung - einsicht einer anderen meinung, ansicht, blickwinkel. >>> toleranz und so.
die bemühung um die menschliche brücke birgt hingegen (wahrscheinlich) eher die bereitschaft des gegenübers, auch einen anderen als seinen standpunkt gelten zu lassen.
wobei ich wieder einmal sage - es kommt drauf an.
mir gehts um DEN SINN. den erfolg, den konsens....
bonanzaMARGOT - 15. Jan, 19:17

es kommt eben immer drauf an. man spricht landläufig von streitkultur, welche ich gut finde in einer demokratischen und freiheitlichen gesellschaft, weil man um die auseinandersetzung bei so viel freiheit und toleranzanforderung gar nicht herum kommt. eine gute streitkultur ist so ziemlich das wichtigste in einer gemeinschaft unterschiedlichster menschen, welche alle gleichberechtigt neben- und miteinander auskommen müssen.
aber was ist eine gute streitkultur? ich denke, dazu gehört: widerspruch aushalten können, ehrlich und von herzen diskutieren, zuhören können, dem gegenüber raum lassen, auch wenn man grad keinen draht zu ihm findet, dabei nicht unter die gürtellinie hauen, nicht beleidigend werden, respekt vor dem gegenüber, und trotzdem unverblümt seine meinung sagen dürfen, und auch die gemeinsamkeiten sehen, das menschliche nicht aus dem auge verlieren ...; und wenn man sich dann noch wohlfeil und phantasievoll ausdrücken kann, dann ist streitkultur unterhaltsam, spannend und lehrreich.
leider halten nicht viele menschen widerspruch und kritik gut aus, nehmen dies viel zu persönlich und kontern mit verbalen tiefschlägen.
ich sehe da schon eine gratwanderung. ich will nicht behaupten, dass ich nie "daneben" liegen würde.
brücken bauen finde ich sehr wichtig. die brücken sollten aber keine farce sein. ich sehe auf der welt viele brücken aus papier und aus staub, die nur einem diplomatischen, politischen zwecke dienen, oder die für den guten ton nach außen hin errichtet werden. diesen brücken ist zu mißtrauen. sie sind meist nur kurz oder gar nicht tragfähig. sie verbinden die menschen nur auf einer sehr oberflächlichen weise.
kästner fragt in einem seiner epigramme: heiligt der zweck die mittel, oder entheiligt er sie? ich glaube, dass wir menschen viel zu ziel- und zweckgerichtet denken.
wir müssen das streiten lernen, das aushalten von widerspruch - wir brauchen keinen krieg der meinungen, welcher darauf hinaus läuft, dass wie immer die mächtigen am längeren hebel sitzen. dann wird wieder nach zensur gerufen, und es entstehen meinungsherrschaften.

brücken müssen tragfähig sein. sie müssen unterschiedlichste standpunkte (er)tragen.
dann lernen wir auch dazu, und die annäherung geschieht ganz menschlich.

erwin ringels bild der projektion stellt meiner ansicht nach nur einen möglichen psychologischen affekt dar bei der positiven oder negativen einschätzung unserer mitmenschen. wenn ich mich als mensch öffne, kann ich eigentlich mein gegenüber gar nicht mehr als feind sehen ..., oder?
ich gehe jetzt nicht von gewalttätigen auseinandersetzungen aus.
datja - 15. Jan, 20:19

öffnungen

ja und nein.
wenn ich mich öffne, kann ich keinen feind sehen...
aber: und wenn er es doch ist?
dann sollte ich ihn als feind sehen! sähe ich ihn als freund könnte das für mich übel ausgehen.
streit wäre dann schlecht.
mit feinden streitet man besser nicht.
die sollte man vernichten. oder zum freund machen.

mit freunden streiten: aber ja doch.
diskutieren: noch besser! wenns geht.
andererseits: etwas zusammen tun ohne viel zu reden: noch viel angenehmer.
verstehen ohne worte, streit nur durch blicke - welch luxus .

aber wir sind zu hochqualifizierte affen.
(die bonobos wissen wie es geht !)
einerseits.
andererseits...
seis drum. aus. mit der hirnwichserei kommt man auch nicht weiter.
einfach SEIN.
EINFACH sein.
prost und gute nacht.
:)
bonanzaMARGOT - 16. Jan, 19:37

ich habe keine lust auf das feindgedöns. ich brauche keine ... feinde. natürlich verteidige ich mich, wenn mir jemand ans leder will.
ich lasse mir von niemandem ein feindbild einreden - nicht mal von mir selbst (von wegen projektion (und intellektuelle erektion)).

hirnwichserei ist genauso gut und schlecht wie jede wichserei. ein bonobomäßig ausgerichtetes leben wäre mir zu eindimensional ..., außerdem bin ich eher ein einzelgänger.

schönen abend
bon.

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