Mittwoch, 7. April 2010

2000 - 2010

zuerst verstarb mein vater, friedlich und schön.
ich trauerte in venedig um ihn.

bald folgte ihm meine mutter, mit der ich mich noch aussöhnte.
beide begleitete ich bis zum letzten atemzug.

sie starben so wie sie lebten.





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das haus, in dem ich mein lokal betrieb und in dem ich wohnte, wurde verkauft.
der neue eigentümer wollte (und wird auch) an seiner stelle möglichst viele eigentumswohnungen errichten.
in der zwischenzeit ist das einstöckige alte haus schon abgerissen.
samt der schönen stiege, über die ich 13 jahre so oft ging.

ich kämpfte wie eine löwin.
nein, wie ein gewisser don, gegen windmühlen nämlich.
jedenfalls erfolglos.
es war wirklich schrecklich für mich.

kurz und gut, ich stand vor dem nichts.
mit null geld.
NULL.
gescheitert und unterstandslos.

ich beschloss, auszuwandern.
ins weinviertel.
zuerst in ein untermietzimmer im haus einer bekannten, die mich freundlicherweise mein zwar schon dezimiertes, aber immer noch reichlich vorhandenes material auf ihrem dachboden lagern liess.
dann suchte und fand ich einen job.
ich räumte bei mc donalds in mistelbach die tische ab.
da ich kein auto mehr hatte - wie denn auch ? - fuhr ich mit dem fahrrad die 12 km zur arbeit.
und zurück.
8 monate lang.
meistens heulend.
ich verbrannte unglaublich viel.
heulend.



ich mietete mir ein feuchtes, nein, ein nasses haus.
es war billig und hässlich.
nach 6 monaten konnte ich ausziehen und mir eine trockene wohnung in mistelbach mieten.
ein altes auto kaufen.
ob ich das ohne die hilfe von lieben menschen geschafft hätte, die ich kennenlernte?
eher nein.
dort lernte ich pferdeflüstern, westernreiten, mein lachen kehrte zurück.
ich war 54 jahre alt.



mit lisa erkundete ich auf herrlichen wanderritten von hof zu hof meine neue heimat, wurde wieder stark und fröhlich wie in früheren zeiten.
im dritten bildungsweg war ich nun behindertenbetreuerin und lisa gehörte nun mir.



der gute freund aus meiner wiener zeit liess mich nicht in stich und sich wieder mit mir ein.
ich mich mit ihm auch.
wir mieteten zusammen ein haus, nach vielen jahren erstmals etwas gemeinsames.



doch wir waren beide vom leben gezeichnet, wir taten einander nicht gut.



ich wurde 60 und stellte überlegungen meiner restlebenszeit an.
schenkte mir zum geburtstag ein neues auto, damit begann wohl mein derzeitiger abschnit...
fand zufällig (?) das kleine elfenhaus, brach meine zelte im fast fertig renovierten miethaus ab, kaufte das kleine haus und übersiedelte.



jetzt bin ich "nebenerwerbspensionistin" - trotz pension noch immer behindertenbetreuerin, unglaublich zufrieden, habe ab und zu krisen - schliesslich gehört alles der bank - bereue aber nichts.
echt nichts.
wohnen tu ich auch wie eh immer:



skeptisch auch, da hat sich auch mit 61 1/2 nichts geändert.



p.s.:
mein neues hobby: LAMAS

1989 - 2000

nach den reisen zwischen 1976 und 1986 wusste ich ganz genau:
rückkehr in ein büro ist für mich nicht mehr möglich.
zwischen den reisen verwaltete ich bei einem seriösen versicherungsmakler in wien diverse polizzen und schadensfälle, wurde chefsekretärin, aber es machte mich nicht froh.
selbständig sein, das erschien mir anstrebenswert.
womit?
viele ideen geisterten in meinem kopf herum, schliesslich entschloss ich mich für die gastronomie.
um den befähigungsnachweis zu erlangen, musste ich praxis vorweisen.
(den entsprechenden beruf hatte ich ja nicht erlernt !)
ich erwirkte bei der wirtschaftskammer reduzierte zeiten, zwei jahre schienen mir als auch den herren dort genug.
so zog ich ein weisses spitzenschürzchen an und verkaufte zwei jahre lang in der kurkonditorei der therme oberlaa törtchen.
obwohl ein seltsamer fremdkörper im team - war ich gut.
ja, echt.
sapperlott.
meine ehe wurde in dieser zeit täglich unerträglicher.

meine eltern wurden älter und nach einem familienrat stand fest:
DIE VILLA WIRD VERKAUFT.



vater und mutter zogen in eine seniorenresidenz im 19. bezirk in wien und liessen es sich richtig gutgehen.
sie wohnten schön und fühlten sich wohl.

ich legte die prüfung beim wifi ab, erwarb ein lokal im 7. bezirk und baute es um.
und war geschieden.
haus, hund, autos blieben beim exmann.
die wohnung über meinem lokal war frei, na super, die miete ich auch!
das haus war alt, einstöckig, und es hatte einen romantischen innenhof.
leider leider bekam ich für den innenhof keine genehmigung für einen gastgarten - das hat wehgetan.51

mit unglaublich viel elan stürzte ich mich in dieses neue abenteuer.
ich verliebte mich hals über kopf in einen etwas schwermütigen intellektuellen '(diese beziehung dauerte bitte 19 (!!!) jahre), der mir freund und vertrauter wurde.



meine gäste waren klug, interessant, wir feierten herrliche feste, jazz und blues ertönten, musiker spielten auf...
lebendig, menschlich, anspruchsvoll.



der nächste hund begleitete mich.
juma, ein wissender philosoph.
zwei katzen kamen dazu.



bis zur jahrtausendwende ging alles gut.

...

1976 - 1989

1976 zog ich mein kostümchen aus, verschenkte die lederne aktentasche und kündigte.
ich heiratete wieder und reiste. jedesmal monatelang.
vorher holte ich noch yak, einen schäfermischling, aus dem tierschutzhaus, schliesslich wollten wir bewacht sein.
uns ist nie was passiert.

danach renovierten wir ein haus.
die ehe zerbrach unschön,
3ich packte meine sachen und zog nach wien.

3

ich war 40 jahre alt.

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